Seit dem 12. November befindet sich eine Delegation aus der Region Kurgan zu einem offiziellen Besuch in Deutschland. Sie wird vom Gouverneur der Region Wadim Michailowitsch Schumkow geleitet.
Martin Hoffmann, deutsch-Russisches Forum e.V. (links), Wadim Schumkow, Gouverneur der Region Kurgan (mittig).
Es ist keine Übertreibung, diesen Besuch der in Deutschland als logische Fortsetzung der Verhandlungen vom Oktober 2018 zu bezeichnen. Der zu diesem Zeitpunkt noch kommissarische Gouverneur traf sich im Rahmen eines Arbeitsbesuchs von Stefan Kail, dem damaligen Generalkonsul Deutschlands in Jekaterinburg, in der Kurganregion.
Damals wurden die Grundzüge einer möglichen Zusammenarbeit zwischen dem Ural und den deutschen Bundesländern umrissen. Dabei wurden insbesondere Bereiche wie Maschinenbau, Baustoffproduktion, Landwirtschaft sowie der Dienstleistungssektor angesprochen, und zwar im Rahmen der beiden Gebiete in der Region, die dank föderaler Steuervergünstigungen im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung führend sind.
In Berlin wurden nun auf dem Treffen von Schumkow mit dem Geschäftsführer des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft Michael Harms die Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit der Region Kurgan mit deutschen Wirtschaftskreisen konkret diskutiert und.
Bei dem Treffen von Schumkow mit Sergej Netschajew, dem Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland wurden die Formen der möglichen Unterstützung durch die Botschaft bei der Anbahnung und Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten der Region Kurgan mit deutschen Geschäftsleuten geprüft.
Der Aufbau eines Systems zur Exportunterstützung, die Verbesserung des Geschäftsklimas und die Gewährung günstiger Bedingungen für ausländische Unternehmer in der Region wurden anschaulich bei der Präsentation der Region in Berlin vorgestellt. An der Präsentation nahmen Vertreter deutscher Unternehmen und Wirtschaftsverbände teil u.a. BBH Barnimer Backhaus und Vertriebs GmbH, GMW Machines, LOXX Logistik GmbH, Max Aicher Unternehmensgruppe. Auch Unternehmer aus der Region Kurgan (VELES, Temper, MegaChem, Dawn) waren vertreten.
Bei der Präsentation wurden auch die vorherrschenden Faktoren der Region herausgestellt, insbesondere die verkehrsgünstige geografische Lage (mit Zugang zur Transsibirischen Eisenbahn und zur Bundesstraße R-254 Irtysch), die Präsenz bekannter, bereits aktiver Industrieunternehmen und die freien Agrarflächen.
Potenziellen Investoren wurde angeboten, eine mögliche Beteiligung an mehreren Projekten gleichzeitig in Betracht zu ziehen. Die Einladung zu deren gemeinsamer Umsetzung war sehr konkret. Unter anderem handelte es sich dabei um den Bau eines Hightech-Rohrleitungsarmaturenwerks, die Errichtung eines Agro-Exportzentrums im Industriegebiet Jurgamysch, der Bau eines Flachstroh-Verarbeitungswerks, die Beteiligung an der Errichtung eines Hubs auf dem Flughafen Kurgan (der Bau eines internationalen Transport- und Logistikzentrums und die Organisation der Warenverteilung von Deutschland an die Regionen Russlands ist bereits geplant), der Bau eines Pharmawerks und die Gründung eines Unternehmens zur Herstellung von OSB-Spanplatten.
Nicht minder interessant und produktiv waren die Treffen und Gespräche der Delegation auf dem EUREF-Campus – einem berühmten Innovationspark in Berlin. Dieses private Innovationszentrum vereint mehr als 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit insgesamt 3.500 Mitarbeitern. Sie arbeiten an der Optimierungen des städtischen Energiesystems, der Suche nach Lösungen für Probleme mit erneuerbaren Energien und vielen anderen Fragen im Zusammenhang mit neuen Technologien.
Bereits in Hannover fand ein sehr konstruktiver Meinungsaustausch zwischen Wadim Schumkow und Stefan Durr, dem Präsidenten der EkoNiva-APK Holding und Koordinator des Projekts Deutsch-Russischer Agrar- und Politikdialog, statt. Er ist bereits lange und erfolgreich in Russland tätig und seine Holding ist nicht nur dort eine der größten, sondern auch in ganz Europa.
Wadim Schumkow, Gouverneur der Region Kurgan (links), Andrey Alekseev, Stellvertretender Gouverneur der Region Kurgan (mittig), Dr. Thomas Falk, Falk Beratung GmbH (rechts).
Peter Hohaus, Uniper SE (links), Elena Metzger, Deutsche Energie-Agentur GmbH (rechts).
Dr. Thomas Falk, Falk Beratung GmbH (links), Dr. h.c. Haino Wiese, Honorarkonsul der Russischen Föderation / WIESECONSULT (rechts).
Dr. Julia Bar, VIB International Strategy Group GmbH & Co. KG (links), Fedor Zatchinaev, FZ media & business relations / GERMANY24.RU (rechts).
Geschäftstreffen mit Vertretern der deutschen Wirtschaft in Paris-Moskau, Regierungsviertel von Berlin.
Foto: © 2019 Deutsch-Russisches Forum / FZmedia Berlin